Das Hotel Bristol in Bonn wird nach dem Lockdown nicht wieder eröffnen. Das modernistische Gebäude wurde 1972 errichtet und besticht das Auge durch seine streng gegliederte Sichtbetonfassade und dem dahinter liegenden Skelett aus Stahlbeton. Der Eigentümer des Hotels, die Hamburger Centro Hotel Group, beschloss nun in Absprache mit dem Verpächter den Mietvertrag zu terminieren. Grund hierfür sei nicht etwa die wirtschaftliche Notlage durch die Pandemie, sondern bauliche Mängel, die eine Sanierung unwirtschaftlich machen würden. Nach dem Abriss will das Immobilienunternehmen Corpus Sireo auf dem Areal Wohnungen und Büros errichten.

Mit dem Hotel geht ein Bau des in Bonn geborenen Architekten Ernst van Dorp verloren. Während eines Studienaufenthalts am MIT machte der junge Architekt Bekanntschaft mit Walter Gropius und lernte die Architektur von Mies van der Rohe und Frank Lloyd Wright kennen. 1950 legte er sein Diplom an der Technischen Hochschule Karlsruhe unter Egon Eiermann ab. Das Hotel Bristol, der Sportpark Nord, das ehemalige ZDF Hauptstadtstudio und die Niederländische Botschaft sind nur einige von unzähligen Gebäuden, die van Dorp für die Stadt Bonn während ihrer Zeit als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland entwarf. Seine Architektur prägt das Stadtbild bis heute. (re, 25.3.21)

Bonn, Bristol-Hotel (Bild: Eckhard Henkel, CC BY SA 3.0, 2013)

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