Nach dem Ersten Weltkrieg stand die Welt Kopf. Die bestehenden Verhältnisse wurden über Bord geworfen und nicht Weniges entstand neu: Kunst, Kultur, Architektur und in Mitteleuropa sogar die ganze Landkarte. Durch den Zerfall der großen Hegemonialmächte bildeten sich von Polen bis Litauen unzählige neue Staaten. Die Zeit kannte nur eine Richtung: Vorwärts! So ist es nicht verwunderlich, dass diese Länder die aufkeimende die Moderne mit offenen Armen empfingen. Der internationale Geist der Bewegung legitimierte die eigene Emanzipation aus den zuvor unterdrückenden Strukturen.
Martin Kohlrausch skizziert in seiner Schrift „Brokers of Modernity East Central Europe and the Rise of Modernist Architects, 1910-1950“ den Aufstieg und Fall der Moderne in dieser Region. Für viele Protagonisten bedeutete der Begriff vielmehr als reine Raumproduktion. Das Ideal des Neuen Menschen erforderte eine radikale Revision der bisherigen Lebensweise. Im späteren Verlauf der europäischen Geschichte, geprägt durch weitere Radikalisierung aus allen Richtungen, sollten einige dafür bezahlen müssen. Dieses spannende Kapitel Architekturgeschichte ist als freies ebook hier zu lesen – oder klassisch als Paperback zu erwerben. (jm, 21.12.19)
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