In Dresden beleuchtet derzeit die Ausstellung “Der Dresdner Kulturpalast. Architektur als Auftrag” im Stadtmuseum die Baugeschichte des jüngst sanierten Juwels der Ostmoderne. Nun wurde sie bis zum 3.10. verlängert. Spontanen Dresdnern und kurzentschlossen Reisefreudigen empfehlen wir aber bereits heute Abend den Besuch des Museums. Um 19 Uhr spricht der Architekturhistoriker Bruno Flierl zum Thema “Kultur – nicht Staat – in der Mitte der Stadt”.
Der in den 1960er Jahren erbaute Kulturpalast steht für ein alternatives Konzept von Stadtzentrum, das weit über die Grenzen Dresdens hinaus Gültigkeit beanspruchte. Kein Symbolbau der Politik, sondern ein Brennpunkt des kulturellen Lebens sollte die Stadtkrone bilden. Mit der Sanierung wurde das Nutzungskonzept des Kulturpalasts zwar verändert, seine symbolische und reale Aufgabe in Dresden blieb jedoch erhalten. Der Vortrag von Bruno Flierl verortet das historische Geschehen rund um den Kulturpalast in der Baupolitik der DDR. Der Architekturhistoriker spricht dabei nicht nur als profilierter Kenner der Ostmoderne, sondern auch als Zeitzeuge. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. (jr, 12.9.17)

Dresden, Kulturpalast, nach 1970 (Foto: Richard Peter, Bild: Deutsche Fotothek df ld 0003137 001, CC BY SA 3.0)