Bruno Flierl ist nicht nur Freunden der Ostmoderne ein Begriff. Der Architekt, Bauhistoriker, Architekturkritiker und -theoretiker prägte nach der Wiedervereinigung die Debatte um die bauliche Gestaltung Berlins wie kein Zweiter. Öffentlichkeitswirksam zeigte er den Wert von DDR-Architektur auf, die besonders in den 1990ern einen schweren Stand hatte. Zu seinem 90. Geburtstag erscheint bei DOM publishers nun ein Sammelband mit Aufsätzen Flierls aus sechs Jahrzehnten.
Bruno Flierl wurde 1927 geboren und studierte nach dem Krieg Architektur. In den 1950er Jahren begann er eine wissenschaftliche Tätigkeit an der neu gegründeten Bauakademie der DDR in Ost-Berlin. In den folgenden Jahren prägte er den Diskurs über Architektur und Städtebau des Landes unter anderem als Chefredakteur der Zeitschrift Architektur der DDR, Dozent an der Humboldt-Uni und aktives Mitglied des ostdeutschen BdA. Nach der Wiedervereinigung arbeitete er in der internationalen Expertenkommission Historische Mitte Berlins. Der Band versammelt historische Texte aus allen Lebensabschnitten Flierls und stellt ihnen jeweils ein aktuelles Vorwort des Jubilars voran. (jr, 9.2.17)