Ein wenig widerborstig steht es schon da, das Donaucenter Neu-Ulm: “Das Monument, das penetrant versucht sich im Stadtraum einzugliedern”, so die Macher. In der Tat ist es allein schon durch seinen Maßstab stadtbildprägend und bei den Neu-Ulmern nicht ganz so beliebt. Es sollte einen Gegenpart zum Ulmer Münster bilden, eben auf der “modernen” Seite der Donau. In den 1970er Jahren vom recht unbekannt gebliebenen Architekten H. M. Wein gebaut (der sich auch in Ulm für das Universumcenter verantwortlich zeichnete), geriet es immer wieder in die Schlagzeilen. Musste die Betonfassade schon früh saniert werden, waren es vor knapp zehn Jahren die Legionellen, welche die Wasserversorgung lahm legten und die Bewohnerschaft auf Dixitoiletten zwangen. Vor Kurzem wurde dann klar, dass man den Außenbau erneut aufwändig überarbeiten muss und die Hausrücklagen hierfür nicht ausreichen.
Die Fassade ist bislang noch unsaniert, wird aber während der Neu-Ulmer Feiertage zum 150-jährigen Stadtjubiläum nun zur großen Leinwand. Die Macher der Illumination nähern sich dem Gebäude mit einer Projektion, die am 1. und 2. Juni jeweils im 20-Minuten-Takt ab 22 Uhr zu sehen sein wird: Die “Rüstungsschmiede” hat für das prägende Hochhaus von Neu-Ulm ein besondere Licht-Show erstellt – auf Basis von Sattelitenbildern, Geodaten, 3D-Material, Fotos und Videos von historischen Schichten. (db, 28.5.19)
Neu-Ulm, illuminiertes Donaucenter (Bild: Stadt Neu-Ulm/ruestungsschmie.de)