Wer sich ein wenig für das Thema interessiert und Facebook nicht für den Untergang des Abendlands hält, der kennt die “Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus”. Eine stetig wachsende Gemeinschaft, eben waren es 48.528 Mitglieder, veröffentlicht, diskutiert und teilt allerhand Foto- und Informationsmaterial rund um den Stil, der Mitte der 1950er Jahre entstand. Mit einem Mal ließ man Beton, Metall und Ziegel roh und offen stehen. Heute verschwindet diese schroffe Materialehrlichkeit zunehmend aus dem Stadtbild, denn nach und nach werden die zumeist nicht denkmalgeschützten Gebäude abgerissen.
Gleichzeitig formieren sich Anhängergruppen – auch im Internet. Angeregt durch besagte Facebook-Gruppe wird die Ausstellung “The Brutalism Appreciation Society” vom 8. April bis zum 24. September 2017 im Dortmunder U (Ebene 3 | 0) 15 internationale künstlerische Positionen präsentieren: Bettina Allamoda, Alekos Hofstetter & Florian Göpfert, Nicolas Moulin, Heidi Specker, Philip Topolovac, Tobias Zielony u. a. Man will sich mit dem brutalistischen Baustil auseinandersetzen sowie eine Auswahl von Beiträgen aus der namensgebenden Facebook-Gruppe vorstellen. Die HMKV-Ausstellung (Hartware MedienKunstVerein e. V.) läuft parallel zur Documenta in Kassel und zu den skulptur.projekten in Münster. Die Eröffnung wird am 7. April 2017 um 19 Uhr begangen. (kb, 17.1.17)