In den ersten Nachkriegsjahren war Europa ein “wilder Kontinent” – geprägt von Kriegsverbrechen, Flucht, Hunger und Bürgerkriegen. Mittendrin fanden sich Juden mit ihren so unterschiedlichen Kriegserfahrungen wieder: Sie hatten KZ oder Ghetto überlebt, kamen aus dem Exil oder mit den alliierten Armeen zurück oder flohen vor der Verfolgung in den Sowjet-Staaten. Manche Juden organisierten von Deutschland ihre Ausreise, manche wollten (auf Zeit) bleiben und ein neues (jüdisches) Lebens aufbauen.
Die Tagung “Building from Ashes: Jews in Postwar Europe (1945-1950)” – eine Kooperation des Jüdischen Museums Frankfurt mit dem Simon-Dubnow-Institut Leipzig, dem Seminar für Judaistik an der Universität Frankfurt und dem Fritz-Bauer-Institut – widmet sich dieser besonderen Station jüdischer Geschichte vom 3. bis 5. Dezember in Frankfurt am Main (Campus Westend, Goethe Universität, Renate-von-Metzler-Saal, Raum 1.801). In den einzelnen Panels sind z. B. folgende Themen vorgesehen: “Economic and social structures: re-integration into old structures, and the construction of new ones”; “Cultural revival: community (re-)building, the role of aid from world Jewry”; “Memory and silence: Jewish Holocaust documentation and Holocaust memory”; “Imagining and building the future: Jewish participation in the postwar administration and the formation of different states”. Die Konferenzsprache ist Englisch, die Tagung ist offen für Interessierte. (kb, 21.10.17)

Erfurt, Neue Synagoge, Neubau im Jahr 1952 (Bild: U. Knufinke)