Der 1958 in Buenos Aires fertiggestellte Sexto Panteón gilt als erstes und größtes Experiment moderner Architektur in der Gattung der Friedhöfe. Doch die zugehörige Architektin, Itala Fulvia Villa (1913–1991), eine der ersten Frauen in Architektur und Städtebau, wurde lange vergessen. Dabei hatte sie u. a. an Le Corbusiers Plan für Buenos Aires mitgewirkt. Von 1950 bis 1958 entstand Sexto Panteón nach ihren Entwürfen eine unterirdische brutalistische Nekropole mit 150.000 Plätzen.
Rund 60 Jahre später widmet Léa Namer dem Exto Pantón und ihrer Gestalterin ein eigenes Buch – ein aktueller, feministischer Blick auf ein Großprojekt des Brutalismus. Die französische Architektin Léa Namer, Absolventin der Ecole d’Architecture de Paris la Villette, arbeitet zwischen Paris und Buenos Aires als freie Forscherin und Kuratorin. 2019 rief sie ein Forschungsprojekt zum Sexto Panteónauf dem Chacarita Friedhof in Buenos Aires ins Leben. Die zugehörige Ausstellung “Chacarita Moderna”, die an mehreren Stationen in Argentinien und Europa zu sehen war, wurde von mehr als 7.000 Menschen besucht. Ihre neue Publikation “Chacarita Moderna” erscheint in diesen Tagen und kann beim Verlag bereits vorbestellt werden. (kb, 25.6.24)
Buenos Aires, Sexto Panteón (Bild: Rocío Beistain, CC BY SA 4.0, 2021)