Mit ihrem Buch “Common Ground” versucht Sarah E. James nichts Geringeres, als eine Gesamtschau: die Dokumentationsfotografie zweier deutscher Staaten aus drei Jahrzehnten. Mit dem “fremden” Blick einer englischen Kunsthistorikerin schaut sie auf die fotografischen Arbeiten der 1950er bis 1980er Jahre dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs. Hierfür wertet sie Ausstellungen, Publikationen und private Archive aus. Vor diesem Hintergrund arbeitet sie heraus, wie Bild-Serien und -Wiederholungen politisch instrumentalisiert werden. Zu Zeiten des Kalten Kriegs will man in Ost und West die jeweilige politische Staatslinie ebenso stützen wie die Solidarität mit den “großen Brüdern”, mit der UdSSR bzw. den USA.

Über den west- wie ostdeutschen Zusammenhang hinaus schaut James folgerichtig vergleichend auf die fotografische Produktion in der UdSSR, den USA und in Europa. Damit kann sie auch Persönlichkeiten der Fotogeschichte – Bernd und Hilla Becher und August Sander ebenso wie Evelyn Richter und Rudolf Schäfer – neu einordnen. Das Ergebnis ist eine Grundlagenstudie zur politischen und pädagogischen Funktion der nachkriegsmodernen Dokumentationsfotografie im zweigeteilten Deutschland. (kgb, 29.6.14)

Sarah E. James, Common Ground. German Photographic Cultures Across the Iron Curtain, Yale University Press, 2013, 320 Seiten, gebunden, 180 Abbildungen, 23 x 20 cm, ISBN 978-0300184440.

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