Es war ein Abschied auf Raten: Die Corvinuskirche in Hannover-Stöcken ist schon seit 2012 entwidmet, nun steht der Abriss des verbliebenen Turms an. Der von 1960 bis 1962 nach Plänen des Architekten Roderich Schröder errichtete Bau – der Gottesdienstraum auf fünfeckigem Grundriss wird von einem Zeltdach überfangen – wurde Ende 2011 unter Denkmalschutz gestellt, trotzdem mehrten sich die Abrisspläne. Nach verschiedeen juristischen Ansätzen kam zunächst das Verwaltungsgericht Hannover zum Schluss: Die Landesdenkmalpflege hätte nicht allein die Corvinuskirche, sondern zuvor alle niedersächsischen Nachkriegskirchen bewerten müssen. 2014 bekräftigte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hingegen den Denkmalstatus der Corvinuskirche.

2016 stellten Landeskirche und -denkmalpflege gemeinsam Pläne vor, Gemeinderäume in die Kirche einzubauen. Mitte Juni 2017 meldete die Landeskirche, das Ministeriums für Wissenschaft und Kunst habe den Abriss freigegeben, da ein Erhalt unzumutbar sei. Die Glocken wurden im Juli 2021 demontiert, der Rückbau von Kirchenschiff und Gemeindehaus startete im September 2021. Nun gab der Stadtkirchenverband Hannover bekannt, dass die Abrissarbeiten für den 37 Meter hohen Turm, das letzte noch aufrecht stehende Bauglied, am 4. Dezember am Nachmittag vollzogen werden sollen. In diesem Zeitraum werden der Stöckener Friedhof und der umliegende Verkehr gesperrt. Am bisherigen Standort soll bis 2022 ein neues Kirchenzentrum mit Kindertagesstätte entstehen. (kb, 1.12.21)

Hannover-Stöcken, Außenbau der Corvinuskirche im Einweihungsjahr 1962 (Bild: Börner (Archiv Börner), FAL)

Hannover-Stöcken, Außenbau der Corvinuskirche im Einweihungsjahr 1962 (Bild: Börner (Archiv Börner), FAL)

Hannover, Corvinuskirche (Bild: Hate2luve, CC BY SA 4.0, Juli 2021)

Hannover, Corvinuskirche (Bild: Hate2luve, CC BY SA 4.0, Juli 2021)

TItelmotiv: Seit dem Herbst laufen die Abrissarbeiten an der Corvinuskirche in Hannover (Bild: Axel Hindemith, CC BY SA 3.0, 2021)

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