Nach 1945 erlebte der polnische Kirchenbau eine ungeahnte Blüte. Über 3000 sakrale Neubauten entstanden in der jungen Volksrepublik. Wenngleich die Regierung den religiösen Bauabsichten der Bürger skeptisch gegenüberstand, legitimierte sie meist die Grundsteinlegung. Der Bau selbst war jedoch von den vielfältigen Initiativen der Gemeinden und der Gläubigen bestimmt. Die Ausstellung “Architektur des VII. Tages” beleuchtet den nachkriegsmoderne Kirchenbau in Polen und legt einen Schwerpunkt auf das oft entscheidende private und kirchengemeindliche Engagement.

Neben ihrer sakralen Funktion fungierten die polnischen Kirchen oft auch als Zentren der Zivilgesellschaft. In zahlreichen polnischen Gemeinden erfolgten daher im Laufe der Zeit Aus- und Umbauaktionen der neuen Sakralbauten. Die Initiative und Realisierung kam oftmals von den Bürgern selbst – Crowdfunding geht auch offline und sogar im Sozialismus! Die Modifikationen der Bauten spiegelten die Bedürfnisse der Gemeinden wider, stießen aber oftmals auf den Widerstand der Architekten, die ihre Arbeit verfälscht sahen. Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar 2017 im Polnischen Institut Berlin zu sehen. (jr, 30.11.16)

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