Alle reden vom BER – wir nicht. Stattdessen lohnt ein Blick auf den ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof. 2008 startete hier das letzte Flugzeug, seitdem wurden mehrere Zwischennutzungsprojekte realisiert. Nun wurde der nächste Schritt zu einer langfristigen Nachnutzung des Flughafens gemacht: Jüngst prämierte die Jury eines entsprechenden Architekturwettbewerbs der Entwurf des Schweizer Büros :mlzd.
Der Siegerentwurf bezieht sich auf den Kopfbau des monumentalen Gebäudekomplexes, der in den 1930er Jahren nach Plänen Ernst Sagebiels entstand und ein nationalsozialistisches Prestigeprojekt darstellte. Die Schweizer Architekten sehen eine Dachterrasse mit breiten Holzstufen rund um den an der Gebäudekante aufgepflanzten Tower vor. Besuchern eröffnet sich von hier der Blick auf das riesige Areal des ehemaligen Flughafens, der sich immer mehr zu einem Volkspark entwickelt. Im Inneren des Kopfbaus soll ein Ausstellungsraum die Geschichte des 1923 eröffneten Flughafens beleuchten. Die Pläne sollen 2017 bis 2019 umgesetzt werden – es bleibt also spannend, ob Tempelhof seinen Nachfolger beim Eröffnungstermin noch überholen kann. (jr, 14.8.16)