2025 feiert das revolutionäre Stadtplanungsprogramm „Das Neue Frankfurt“ seinen 100. Geburtstag. Die nimmt die Stadt Frankfurt am Main zum Anlass, jener von Stadtbaurat Ernst May geprägten Ära eine vielzahl von Ausstellungen und Einzelveranstaltungen zu widmen: Museen und Institutionen wie das Museum Angewandte Kunst (MAK), das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Jüdische Museum, das Historische Museum, das Institut für Stadtgeschichte, das Ernst-May-Haus & Museum, die Martin-Elsaesser-Stiftung sowie weitere Institutionen laden zu einem vielfältigen Programm ein. Damit ist zugleich der Grundstein für das kulturelle Großprojekt World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 gelegt, das sich dem zukünftigen urbanen Zusammenleben widmet. Und zwar ähnlich ambitioniert, wie einst das Neue Frankfurt sich nicht nur Wohnungs- und Städtebau vorantrieb, sondern zeitgleich mit dem Bauhaus auch gestalterische Reformen prägte – von Produkt- und Modedesign bis hin zu Interieur-, Industrie- und Kommunikationsgestaltung.
Das Frankfurter Museum Angewandte Kunst (MAK) zeigt nun gleich zwei Ausstellungen: „Was war das Neue Frankfurt?“ widmet sich den Grundlagen und Leitmotiven sowie den Menschen, die hinter dem Projekt standen. Zu sehen sind Objekte, Filme, Fotografien und Infografiken aus den 1920er Jahren. Die zweite Schau „Yes, we care. Das Neue Frankfurt und die Frage nach dem Gemeinwohl“ richtet den Blick auf Konzepte der Daseinsvorsorge. Im Mittelpunkt stehen kommunale Institutionen der 1920er Jahre, von Gesundheitsämtern über pädagogische Reformen bis hin zu den teils heute noch erhaltenen Siedlungs-Zentralwäschereien. Mit dem Blick auf die Konzepte von einst spannen die Ausstellungen den Bogen hin zu Lösungsansätzen für die heutige „Care-Krise“ mit verschlechterten Arbeitsbedingungen für zahlreiche Berufssparten. Die Ausstellungen laufen begleitend zum Jubiläumsjahr bis 11. Januar 2026 im Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt. (db, 14.5.25)
Frankfurt-Niederrad: Siedlung Bruchfeldstraße; Dachterrasse 1927, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (ISG FFM), S7Wo Nr. 12 (Bild: Paul Wolff,
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