Die Nachricht ist nicht neu – und für Hamburg leider langsam die Regel: Das 1928/29 errichtete Deutschlandhaus am Gänsemarkt soll fallen. Die ABG-Holdinggruppe, die das Gebäude 2014 kaufte, kündigte im Herbst 2017, “es in wenigen Jahren durch einen attraktiven Neubau zu ersetzen”. Als Architekt ist Hadi Teherani im Gespräch – für einen Komplex mit Büros, Einzelhandelsflächen und Wohnungen. Das Deutschlandhaus entstand nach Plänen des Büros Block und Hochfeld. Nach Kriegsschäden wurde das Kontorhaus mehrfach verändert, Ende der 1970er Jahre durch Heinz Schudnagies überformt. Die letzte große Sanierung fand 2006 statt.

So viel Baugeschichte in noch nicht einmal 100 Jahren ist eine eigene Publikation wert. Im Hamburger Schaff Verlag veröffentlichten nun Roland Jaeger und Jörg Schilling ihren historisch orientierten Blick auf dieses “herausragende Beispiel urbaner Großstadtkultur”. Immerhin fand sich im Deutschlandhaus mit dem UFA-Palast das seinerzeit größte Kino Europas. Mehrfach umgebaut und deshalb nicht unter Denkmalschutz stehend, soll das von den deutsch-jüdischen Architekten Fritz Block und Ernst Hochfeld entworfene und – zusammen mit der gegenüberliegenden Finanzdeputation von Fritz Schumacher – den Stadtraum am Gänsemarkt prägende Bauwerk 2019 abgerissen und durch einen das Original in heutigen Formen „interpretierenden“ Neubau von Hadi Teherani Architects ersetzt werden. (kb, 16.11.18)

Jaeger, Roland/Schilling, Jörg, Das Deutschlandhaus 1929-2019 (Hamburger Bauhefte 25), Schaff Verlag, Hamburg 2019, 58 Seiten, DIN A5 Querformat, Farbdruck, fester Umschlag, Rückendrahtheftung, ISBN 978-3-944405-40-7.

Roland Jaeger/Jörg Schilling, “Das Deutschlandhaus 1929-2019) (Bild: Buchcover, Detail, Schaff Verlag, Hamburg)

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.