Aus Hannover werden traurige Szenen berichtet: In der Postbank (auch: Postscheckamt) an der Celler Straße hat das große Ausräumen begonnen, denn 2022 soll der lange angekündigte Abriss starten. 2018/19 war von einer “Aufwertung” der Umgebung die Rede, gar von einem ganzen neuen Quartier. Gemeint war der Bau eines neuen Hochhauses, vielleicht 15 Stückwerke hoch. Und in direkter Nachbarschaft könnte, so der Plan, ein weiteres Hochhaus entstehen – für Büros oder ein Hotel. Auf dem Rest des ehemaligen Postgeländes nahe der Bahn dachte man an neue Wohnungen und eine Kindertagesstätte. Die noch stehende, wenn auch jetzt bereits ausgeweidete Anlage wurde zwischen 1972 und 1973 unter Leitung der Oberpostdirektion mit dem Büro Hentrich, Petschnigg und Partner errichtet. Das Ergebnis war eine brutalistisch anmutende, mit Waschbeton verkleidete Stadtmarke in Bahnhofsnähe, deren zwei Hochhauselemente mit einem zwei- bis dreigeschossigen Zwischentrakt und viel Kunst am Bau kombiniert wurden.

Aktuell sei eine Arbeiterkolonne dabei, so meldet dieser Tage die Hannoversche Allgemeine (HAZ), das Inventar zu entsorgen. Da Corona die Nachnutzung des Areals wieder infrage stellt, ist nun die Architektenkammer Niedersachsen auf den Plan getreten. Ob denn eine Sanierung nicht – Stichwort: graue Energie – irgendwie doch ökologischer wäre? Hintergrund war die Tagung “RE-USE-CITY” am 24. Juni 2021, in der sich die Architektenkammer gemeinsam mit Fachleuten mit dem Wandel der Innenstädte auseinandersetzte: Mit einer gut austarierte Mischnutzung könne man gegen die akute Verödung der Zentren angehen. In diesem Zusammenhang wurde u. a. auch ein studentisches Projekt vorgestellt, wie man die ehemalige Postbank substanzerhaltend weiterbauen könnte. (kb, 30.6.21)

Hannover, Postbank (Bild: Olaf Mahlstedt)

Titelmotiv/unten: Hannover, Postbank (Bild: Olaf Mahlstedt)

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