1929 entstand der Roxy-Palast in Berlin-Friedenau an der Hauptstraße, genauer gesagt ein Geschäftshaus mit integriertem Lichtspielhaus. Der Entwurf kam vom jüdischen Architekten Martin Punitzer (1889-1949), der 1939 nach Chile ins Exil ging. Das Roxy blieb sein Hauptwerk – oder, um es mit dem Titel einer jüngst erschienen Publikation zu sagen “das Meisterwerk”. Am Beispiel dieses einen Baus entfalten die Autoren Wolfgang Schäche, Brigitte Jacob und David Pessier auch das Leben des Architekten.

Der Gebäudekomplex, dessen langgestreckte Fensterbänder – so heißt es – an Filmstreifen erinnern sollten, wurde im Krieg teilzerstört, wiederaufgebaut und durch den Anschlag auf die dortige Diskothek La Belle mit trauriger Berühmtheit belegt. Doch bereits 1988 wurde das Roxy unter Denkmalschutz gestellt, als Zeugnis der Neuen Sachlichkeit. Das Buch rückt nicht nur ein zu Unrecht vernachlässigtes Architektenleben in den Mittelpunkt, sondern zeigt auch viele zum Teil bislang unveröffentlichte Pläne und Fotografien des modernen Großkinos. (kb, 17.12.20)

Schäche, Wolfgang/Jacob, Brigitte/Pessier, David, Das Meisterwerk. Der Architekt Martin Punitzer und der Roxy-Palast, Jovis Verlag, Berlin 2020, Leinen mit Schutzumschlag, 21 × 29,7 cm, 128 Seiten, 130 Abbildungen, ISBN 978-3-86859-647-2.


Titelmotiv: Berlin-Friedenau, Roxy (Bild: historische Postkarte)

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