Das Bild Westfalens wird allzu oft von Klischeesbeherrscht: Schinken und Pumpernickel, Hermannsdenkmal und Wasserburgen, Parklandschaften und Talsperren. Sogar wogende Kornfelder vor Zechentürmen sollen die Harmonie von Natur und Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft versinnbildlichen. Ein Blick in die letzten 200 Jahre offenbart jedoch manche Gegensätze: ausgeprägte konfessionelle, politische und soziale Konflikte, agrarisch-ländliche Idylle und sprichwörtliche Bodenständigkeit auf der einen, industriell geprägte Großstädte und Zuwanderung von Hunderttausenden aus Osteuropa und dem Mittelmeerraum auf der anderen Seite.
Nun weitet die Veröffentlichung “Westfalen in die Moderne” im Aschendorff-Verlag den Blick. Diese Gesamtdarstellung zur jüngeren Geschichte Westfalens erschien im November 2014 zum 200. Jahrestag der Ausrufung als preußischer Provinz und geht jetzt schon in die zweite Auflage. Ihre Autoren betonen sowohl die Wirkung nationaler und internationaler Entwicklungen auf die Region als auch die Impulse, die von Westfalen ausgingen. Erkennbar werden damit prägende Strukturen des “modernen” Westfalens. (db, 11.8.15)
Ditt, Karl (u. a.), Westfalen in der Moderne 1815-2015. Geschichte einer Region, Aschendorff Verlag, Münster 2015, 864 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-402-13023-0 (Bestellungen über: Verlag Aschendorff – Postanschrift: 48135 Münster, Telefonische Bestellung: 0251-690136, E-Mail: buchverlag@aschendorff.de)
Höhenflüge nicht nur im Zeppelin: Westfalen im Sog des Industriezeitalters – dazu ist ein neues Buch erschienen (Bild: Aschendorff Verlag)