Den Namen Ernst May verbindet man in erster Linie mit dem Neuen Frankfurt. Unter diesem Label drückte der Architekt seiner Vaterstadt Frankfurt am Main in den 1920ern einen klassisch-modernen Stempel auf. Weniger bekannt sind Mays Planungen der Nachkriegszeit. Als ewiger Visionär blieb er der modernistischen Rhetorik treu und entwickelte in den 1960er Jahren Konzepte unter anderem Konzepte für ein “Neues Mainz” und ein “Neues Wiesbaden”. Letzterem widmet sich die Ausstellung “Vom Bauhaus zum Schelmengraben” im Wiesbadener Rathausfoyer (Schloßplatz 6, 65183 Wiesbaden).
Die Schau beleuchtet die Wohn- und Planungsvorstellungen Mays, die teilweise bis heute Aktualität beanspruchen können. Als Paradigma für den May’schen Siedlungsbau fokussiert die Ausstellung die Siedlung Schelmengraben, die in den 1960er Jahren nach Entwürfen des Architekten und Städtebauers entstand. Interviews mit den Bewohnern zeigen die aktuelle Rezeption der Planung. Interessenten sollten den Besuch der Ausstellung bald planen: Sie ist gerade einmal für 11 Tage, vom 11. bis zum 22. November 2016 nämlich, zu sehen. (jr, 6.11.16)