Sollten Sie noch Geld auf der hohen Kante haben und dieses in etwas Sinnvolles investieren wollen: Das “Pinguin-Café Dresden” sucht für einen neuen Eigentümer. Der große Vorteil ist, dass Sie sich den Standort für Ihr neues Betonschätzchen weitgehend selbst aussuchen könnten, denn der Systembau soll in seine Einzelteile zerlegt werden.
Nachdem die Betreiberinnen des Pinguin-Cafés im Dresdener Zoo in Ruhestand gegangen sind, entsteht an seiner Stelle bald ein gastronomischer Neubau. Der “alte” Pavillon war 1969 (Erich Lippmann/VEB Stahlhochbau Eberswalde) für die 20-Jahrfeier der DDR “Kämpfer und Sieger” an der Karl-Marx-Allee errichtet worden. 1973 nach Dresden versetzt, kamen ein 20-Meter-langes Pinguin-Wandfries von Gerhard Papstein und eine Aluminiumarbeit von Helmut Schmitt hinzu. Obwohl der Systembau nicht unter Denkmalschutz steht, scheint sich eine Perspektive für seinen Erhalt abzuzeichnen. Das Netzwerk Ostmoderne, das sich für den markanten Cafébau einsetzt, wünscht sich – so zitiert die “Sächsische Zeitung” Marco Dziallas – “einen mutigen und verantwortungsvollen Investor, der eine Idee und Vision für den Pavillon entwickelt”. Die Wiederaufbau- und Sanierungskosten würden sich schätzungsweise auf eine halbe Million belaufen. Bis auf weiteres sollen die Elemente des zerlegten Pavillons im Lapidarium der Stadt eingelagert werden. (kb, 26.5.16)