Nach dem Zweiten Weltkrieg erarbeitete die französische Militärregierung einen ambitionierten Masterplan für den Wiederaufbau des Saarlands. Saarlouis und Neunkirchen sollten im Zeichen des funktionalistischen Urbanismus und Saarbrücken als Hochhausstadt wiedererstehen. Hierfür wurden führende französische Architekten rekrutiert: Prouvé, Pingusson, Menkès, Lefèvre, Roux u. a. m. Dieser kurzen, aber planungs- und folgenreichen Phase widmet sich am 14. Juli 2017 die Tagung “Der französische Städtebau im Saarland 1945-1956” in Saarbrücken (Universität des Saarlandes, Campus Saarbrücken, D4 1 (Mensa), FORUM).
Der Workshop strebt das Gespräch an zwischen Kunstgeschichte, Geschichte, Architektur, Bildender Kunst und Denkmalpflege. So sollen neue Frageansätze, aber auch neue Formen einer landesgeschichtlichen wie transdisziplinären Zusammenarbeit entwickelt und erprobt werden. Schwerpunktmäßig widmet sich der Workshop dem Zusammenhang von Städtebaupolitik und Demokratisierung nach 1945. Darüber hinaus werden die aktuellen politischen, denkmalpflegerischen und künstlerischen Aspekte und Herausforderungen thematisiert, die sich aus dem Umgang mit dem baulichen und künstlerischen Erbe der französischen Besatzungs- und Wiederaufbauzeit ergeben. Der Workshop ist öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (kb, 4.7.17)

Saarbrücken, ehemalige Französische Botschaft, G.-H. Pingusson (Foto: © Marco Kany | marcokany.de)