Karl Schlögel gehört zu den Pionieren der Osteuropahistoriker. Lange vor der Öffnung  russischer Archive entwickelte er sich zu einem renommierten westeuropäischen Experten der sowjetischen Geschichte. Kürzlich publizierte Schlögel mit “Das sowjetische Jahrhundert” ein Grundlagenwerk, das in seiner Methodik von historiographischen Gepflogenheiten deutlich abweicht. Es präsentiert dem Leser die “Archäologie einer untergegangenen Welt” und rekonstruiert die Geschichte der UdSSR anhand von ikonischen Alltagsgegenständen, Kulturpraktiken und Objekten des Landes. Statt einer herkömmlichen Kulturgeschichte entsteht somit ein vielschichtiges Porträt einer historisch spezifischen Lebenswelt, vom sowjetischen Parfum über Datscha und Kommunalka bis zur legendären Großbaustelle Magnitogorsk.

Wer den Autor live erleben möchte, hat diese Woche in Berlin die Möglichkeit dazu. Am Mittwoch, 13. Dezember, lädt die Max-Lingner-Stiftung zum Themenabend “Zehn Tage, die die Welt erschütterten”. Im Fokus steht die russische Revolution, als Diskutanten sind Schlögel und sein Kollege Wladislaw Hedeler geladen. Los geht es um 19 Uhr im Max-Lingner-Haus (Beatrice-Zweig-Straße 2, 13156 Berlin). (jr, 11.12.17)

Schlögel, Karl, Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt, C.H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71511-2 .

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.