Das Gebäude des ehemaligen Staatsrats am Schlossplatz in Berlin-Mitte gilt als Meisterwerk der Berliner Nachkriegsarchitektur. Es markiert den Übergang vom stalinistischen Zuckerbäckerstil zur Sachlichkeit der 1960er Jahre. Mit dem Entwurf des Kollektivs Roland Korn legte die DDR im Jahre 1962 – unmittelbar nach der sogenannten Entstalinisierung – den Grundstein für die Ostmoderne, deren denkmalpflegerischer Wert heute auf breiter Ebene anerkannt ist.
Der Vortrag “Das Staatsratsgebäude: Ein Meisterwerk der Ostmoderne”, der am 17. April um 11 Uhr im Schloss Schönhausen (Tschaikowskistraße 1, Berlin) stattfindet, erläutert Entstehung, Ausstattung und Nutzung des wichtigsten Repräsentationsbaus der DDR. Der Referent, Dr.-Ing. Philipp Meuser (* 1969), ist Architekt und Verleger. In den Neunzigerjahren koordinierte er im Staatsratsgebäude das Berliner Stadtforum und veröffentlichte 1999 die erste Bau-Monographie über das jahrelang verschlossene DDR-Gebäude. Meuser veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu Theorie und Geschichte der sozialistischen Architektur, zuletzt: Die Ästhetik der Platte. Sowjetischer Wohnungsbau zwischen Stalin und Glasnost, Berlin 2015. (kb, 16.4.16)