Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger fordert Denkmalschutz für das Berliner ICC. Auf der Jahrestagung Anfang Juni verabschiedeten die Fachleute eine Resolution zum High-Tech-Bau von 1979. “Sowohl die hohe baukünstlerische Qualität als auch der außergewöhnlich gute Erhaltungszustand, welcher Architektur und Ausstattung gleichermaßen einschließt, als auch der hohe Zeugniswert dieses Architekturerbes aus den Zeiten des Kalten Krieges sind überzeugende Argumente welche für die Erhaltung des Bauwerks sprechen”, lautet eine zentrale Aussage.
Auch in der Politik erkennt man den Stellenwert des ICC: Mittlerweile beabsichtigt auch das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen und den Piraten beim Landesdenkmalamt die Unterschutzstellung zu beantragen. Die Zukunft des seit April diesen Jahres geschlossenen Kongresszentrums ist noch unklar. Das Interieur droht gerade in alle Winde zerstreut zu werden: Die Messegesellschaft lässt das ICC derzeit ausräumen und Teile der Einrichtung im neuen “City Cube” unterbringen. Die Architektin Ursula Schüler-Witte, die gemeinsam mit ihrem 2011 verstorbenen Mann Ralf Schüler das ICC plante, spricht gegenüber der Presse von “Plünderung”. (db, 22.6.14)