Der Architekt Richard Rogers prägte mit seinen Bauten im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert viele europäische Metropolen: vom Centre Pompidou (1977, mit Renzo Piano) in Paris über Elemente am Potsdamer Platz (1998) in Berlin bis zum Millennium Dome (2000) in London. Geboren 1933 in Florenz, konnte er – nach ersten Erfahrungen in diesem Feld – auch ohne Schulabschluss ein Architekturstudium in London und in Yale aufnehmen. Noch in den USA arbeitete er zunächst für das Büro Skidmore, Owings & Merrill in New York, bevor er Mitte der 1960er Jahre nach England zurückkehrte. Hier tat er sich mit Norman Foster, Su Brumwell und Wendy Cheeseman zum Team 4 zusammen. Ab Ende der 1970er Jahre gründete er mit Richard Rogers Partnership (später Rogers Stirk Harbour + Partners) sein eigenes Büro, das bis heute besteht.

Der Stil Rogers wird gerne der High-Tech-Architektur zugeordnet, die neben einer Vorliebe für technoide Gestaltungselemente auch die Möglichkeiten des digitalen Entwerfens nutzte. Er selbst nannte als eines seiner frühen Vorbilder den Berufskollegen Frank Lloyd Wright und betonte wiederholt den ökologischen und sozialen Anspruch seiner Bauten. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1999 die Ehrenmitgliedschaft im Bund Deutscher Architekten (BDA), 2007 den Pritzker-Preis, 2019 die Goldmedaille des American Institute for Architects sowie die Erhebung in den britischen Adelsstand, die mit einem Platz im Oberhaus verbunden war. Zu seinen letzten Großprojekten zählt das Three World Center in New York, errichtetet auf Ground Zero, das 2018 fertiggestellt wurde. Am Samstag, 18. Dezember 2021, verstarb Rogers im Alter von 88 Jahren in London. (kb, 19.12.21)

Berlin, Bürohaus in der Linkstraße 2-4 (nahe dem Potsdamer Platz), fertiggestellt 1998 nach den Entwürfen von Richard Rogers (Bild: Jörg Zägel, CC BY SA 3.0, 2011)

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