Wie jetzt bekannt wurde, ist Dr. phil. habil. Ralf Dorn überraschend verstorben. Der Architekturhistoriker bewegte sich in seiner Berufslaufbahn zwischen den Polen Forschung und Denkmalpflege, zwischen den Bauten des Mittelalters und den Städten der Moderne. Geboren 1968 im westfälischen Rheine, hatte er – zusätzlich zu einem Informatikstudium – in Berlin von 1995 bis 1999 Kunstgeschichte studiert und war anschließend Teil des DFG-Graduiertenkollegs “Kunstwissenschaft – Bauforschung – Denkmalpflege” (Berlin/Bamberg). 2005 wurde er an der TU Berlin promoviert zur mittelalterlichen Baugeschichte des Herforder Damenstifts St. Marien und Pusinna.

Nach seiner Assistententätigkeit in Trier und Darmstadt vertiefte sich Dorn im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs “Kulturelle und technische Werte historischer Bauten” (Cottbus) in das Verhältnis von Architekt:innen und Ingenieur:innen in der Zeit des Neuen Bauens. Seine 2016 abgeschlossene Habilitation wiederum drehte sich mit Rudolf Hillebrecht, Stadtbaurat von Hannover, um die Moderne der Nachkriegsjahrzehnten. Nach einer Vertretungsprofessur in Mainz wandte sich Dorn der praktischen Umsetzung seiner bauhistorischen Forschungen zu und trat 2018 eine Stelle in der Inventarisation beim Landesamt für Denkmalpflege Hessen an, für das er zuvor bereits frei gearbeitet hatte. Nun engagierte er sich vor allem in Frankfurt, hier u. a. für den Erhalt des Schauspiels. In diesem weit gespannten Themenspektrum, von der Baugeschichte des Mittelalters bis zum Städtebau der Moderne, war er – neben seiner Lehrtätigkeit und zahlreichen Publikationen – auch an verschiedenen Ausstellungen beteiligt. Dorn starb am 13. Mai 2021, zwei Tage vor seinem 53. Geburtstag. (kb, 22.5.21)

Titelmotiv: Ralf Dorn (Bild: TU Darmstadt)

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