Vor zwei Tagen, am 23. Mai 2021, ist der Architekt und Pritzker-Preis-Träger Paulo Mendes da Rocha im Alter von 92 Jahren verstorben. 1928 in der brasilianischen Provinz geboren, führte ihn bereits sein Studium nach São Paulo, wo er 1954 ein eigenes Büro begründen sollte. Schon vier Jahre darauf legte er hier mit dem Gebäude des Club Athletico Paulistano ein klares Bekenntnis zur Moderne ab. Wenn sich Mendes da Rocha auch mit seinem Entwurf für das Pariser Cente Pompidou am Ende nicht durchsetzen konnte, sollten weitere prominente Projekte folgen – vom Fußballstadion in Goiânia (1973) über das Skulpturenmuseum (1988) in São Paulo und die Capela de São Pedro Apóstolo (1987) in Campos do Jordão bis zum Neubau des Nationalen Kutschenmuseums (2013) in Lissabon.

Damit prägte Paulo Mendes de Rocha das moderne Bauen (nicht nur) Brasiliens über ein halbes Jahrhundert. Gerne nennt man ihn in einem Atemzug mit – oder als Gegenpol zu – seinem bei uns wohl bekannteren Landsmann Oscar Niemeyer. Doch am Ende wusste Mendes de Rocha seinen skulptural aufgefassten Baukörpern immer eine eigenständige Leichtigkeit abzuringen. Oder, wie es der Journalist und Kunstkritiker Peter Richter in seinem Nachruf auf den Architekten in der Süddeutschen in treffende Worte fasste: “Oben schwebt kantig der Sichtbeton, und unten ist Glas.” (kb, 25.5.21)

Campos do Jordão, Capela de São Pedro Apóstolo, 1987 (Bild: Gabriel de Andrade Fernandes, CC BY 2.0, via flickr.com)

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