Die Stadt Merseburg hat für 2019 das Zollinger-Jahr ausgerufen. Sie will das Wirken von Friedrich (Reinhard Balthasar) Zollinger (1880-1945) würdigen, der unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs als Stadtbaudirektors nach Merseburg berufen wurde. Bereits nach einem Jahr legte er einen Generalbebauungsplan für die Stadt vor. Nach dem Krieg und mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Region – für die Leunawerke war 1916 der Grundstein gelegt worden – waren preiswerte Wohnungen gefragt. Zollinger prägte bis 1930 das Stadtbild: Mehrere Siedlungen entstanden mit den unverwechselbar gebogenen Zollinger-Dächern, die den Bau von Eigenheimen und einfachen Industriebauten damals preisgünstig möglich machten. Das von ihm entwickelte Schüttbetonverfahren ermöglichte den Hausbau in kürzester Zeit.

Am 23. März 2019 veranstaltet der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. gemeinsam mit der Stadt Merseburg, dem Kulturhistorischen Museum und dem Altstadtverein Merseburg eine Tagung in Merseburg, die Zollingers Wirken in Merseburg und seine Erfindungen in den Kontext des Neuen Bauens der 1920er Jahre stellen soll. An die Konferenz schließt sich ein Stadtrundgang durch einige Zollinger-Viertel an. Weitere Veranstaltungen im Zollinger-Jahr werden vom Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg angeboten. (wf, 1.3.19)

Merseburg, Zollinger-Wohnhaus (Bild: Wolfram Friedrich, 2018/19)

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