Geboren 1934 in Dresden, sollte der spätere Kunsthistoriker, Archäologe und Denkmalpfleger Heinrich Magirius zeitlebens eng mit seiner Heimatstadt verbunden bleiben. Das Studium führte ihn zunächst nach Greifswald und Leipzig, bevor er – frisch promoviert – 1958 beim Institut für Denkmalpflege in Dresden anfing. In den folgenden Jahrzehnten prägte er die sächsische Kulturlandschaft bei zahlreichen Restaurierungen und Wiederaufbauten: von der Dresdener Semperoper über das dortige Residenzschloss bis zur Leipziger Thomaskirche. Am bekanntesten dürfte sein Einsatz für die Rekonstruktion der Dresdener Frauenkirche nach der deutschen Wiedervereinigung sein. Ab 1980 lehrte Magirius an der Hochschule für Bildende Künste, um dort später zu habilitieren (über die Geschichte der Denkmalpflege in Sachsen) und zuletzt eine Professur zu übernehmen. Von 1994 bis 1999 betreute er als Landeskonservator ganz Sachsen.

Magirius erfuhr zahlreiche Auszeichnungen, vor und nach 1990: u. a. 1985 den Nationalpreis zweiter Klasse (für Kunst und Literatur), 1995 das Verdienstkreuz erster Klasse (Verdienstorden der Bundesrepublik), 2004 den Sächsischen Verdienstorden. Neben vielen anderen Gremien war er Mitglied in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und Mitbegründer der Sächsischen Akademie der Künste. Für ihn stand die historische Seite der Stadtlandschaft im Vordergrund – so saß er beispielsweise im Kuratorium der “Gesellschaft historischer Neumarkt Dresden”, die sich für dessen Wiederherstellung (auf Kosten der ostmodernen Überlieferungsstufe) einsetzt(e). Magirius verstarb am Sonntag im Alter von 87 Jahren. Die “taz” formulierte es in ihrem Nachruf – mit einer Anspielung auf seine Berufsbezeichnung – mit diesen Worten: “Er war konservativ im besten Sinne”. (kb, 176.21)

Dresden, Frauenkirche im Wiederaufbau, Juli 1993 (Bild: Hubert Fr?ch, CC BY SA 2.0)

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