Zeitlebens pendelte er zwischen Beton und Sandstein, zwischen mittelalterlichem Erbe und brutalistischem Gestalten: Klaus Humpert, der Freiburger Architekt und Stadtplaner, ist am 10. Oktober im Alter von 91 Jahren verstorben. Geboren 1929 in Frankfurt am Main, studierte er nach dem Krieg in Karlsruhe. Rückblickend zeigte er sich vor Kurzem im Werkbundbrief durchaus skeptisch gegenüber dem damals Erlernten: Er müsse “mit Bedauern feststellen: dass mit dem Instrumentarium der Moderne, das ich an der Universität Karlsruhe bei Professor Eiermann in reinster Form mitgenommen habe, für viele Fragen – besonders im Städtebau in den vergangenen Jahrzehnten – keine Antworten gefunden wurden.”

Als Leiter des Freiburger Stadtplanungsamts, als Jurymitglied bei zahlreichenden Wettbewerben, als Inhaber des Städtebaulehrstuhls der Universität Stuttgart tat er das Seine, an einer lebenswerten Architektur zu arbeiten. Zuletzt forschte er intensiv zum Wachstum mittelalterlicher Städte. Dabei dürfte – neben den Rundhochhäusern in Lahr (1962, mit Hans-Walter Heinrich) – ausgerechnet ein markanter Sichtbetonbau zu seinen bekanntesten Werken zählen: Das 1972 fertiggestellte Kurhaus in Badenweiler (mit Erwin Heine). Ein Bau, der seine moderne Architektur über historischem Gemäuer aufspannt und zur umliegenden Natur hin öffnet – ein typischer Humpert eben. (kb, 21.10.20)

Badenweiler, Kurhaus (Bild: PantaRhei, CC BY SA 4.0, 2018)

Badenweiler, Kurhaus (Bild: PantaRhei, CC BY SA 4.0, 2018)

Titelmotiv: Lahr, Rundhochhäuser (Bild: historische Postkarte)

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