Wer im Rhein-Main-Gebiet aufgewachsen ist, für den krachte in der Nacht auf Donnerstag ein Stück Kindheit im Funkenregen zusammen: Der Goetheturm in Frankfurt-Sachsenhausen ist abgebrannt. Als die Feuerwehr gegen 3.20 Uhr eintraf, stand das Holzbauwerk bereits komplett in Flammen, an eine Rettung war nicht mehr zu denken. Um die angrenzenden Gebäude nicht zu gefährden, mussten die Brandbekämpfer den Turm kontrolliert abbrennen lassen. Morgens standen nur noch der steinerne Sockel und Teile der Stützpfeiler – vom Rest blieben Staub und Asche. Bereits im Sommer wurden zwei Holzbauten in Frankfurter Parks zerstört. Der koreanische Pavillon im Grüneburgpark brannte Anfang Mai ab, einen Monat später stand der chinesische Pavillon im Bethmannpark in Flammen. Ursache – wie wohl auch jetzt – Brandstiftung.

Fast 86 Jahre gehörte der Goetheturm zu den beliebtesten Frankfurter Ausflugszielen, war neben Dom und Römer längst als historisches Wahrzeichen im Bewusstsein verankert. Im November 1931 wurde das 43 Meter hohe Bauwerk am südlichen Stadtrand eröffnet. Seinen Namen erhielt es mit Blick aufs Goethejahr 1932, in das der 100. Todestag des Dichters fiel. 196 Stufen führten nach oben, und bis 1999 war es das höchste öffentlich zugängliche Holzgebäude Deutschlands. 1981/82 und 2010 bis 2014 wurde der Goetheturm jeweils aufwendig saniert – doch gegen Narrenhände ist kein Kraut gewachsen … (db, 12.10.17)

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