Mies van der Rohe schuf mit seinen Villen, was kaum einem Architekten vor ihm so konsequent gelungen war: Ein fließendes Kontinuum, in dem der Außenraum mit dem Innenraum verschmilzt. Eindrückliche Zeugnisse dieser Kunst sind die beiden Fabrikantenvillen Lange und Esters, die in den späten 1920er Jahren in Krefeld entstanden. Mies’ gute Kontakte zur örtlichen Seidenindustrie brachte weitere Aufträge. Neben den Häusern wurden nach seinen Plänen Industriebauten für die Verseidag errichtet. Bis heute ist alles hervorragend erhalten.
Wer die volle Ladung Krefelder Mies erleben möchte, kann am 10. und 11. Oktober 2019 an der Tagung “Die Garten- und Baukultur der Häuser Mies van der Rohes“, im Mies van der Rohe Businesspark (Girmesgath 5, 47805 Krefeld) teilnehmen. Anlässlich des 100-jährigen Bauhausjubiläums wird hier ein besonderes Augenmerk auf das Außenraumverständnis des ehemaligen Bauhausdirektors gelegt. Bei Führungen durch die beiden Villen kann man sich persönlich einen Eindruck von der Einbettung in die umliegende Gartengestaltung machen. Kommen Sie doch mit auf einen Spaziergang ins Grüne. (jm, 13.9.19)
Krefeld, Haus Lange und Esthers (Bild: Hans Peter Schaefer, reserv-a-rt.de, GFDL oder CC BY SA 3.0, 2015)