Kunst muss schwer sein, in diesem Fall sind es sogar zwei Zentner. Trotz ihres profunden Gewichts wurde die Bronzeplastik “Stehender Jüngling” vor 19 Jahren das Opfer eines Kunstdiebstahls. Vielleicht war es eher ein Dummer-Jungen-Streich, der in Dresden vor wenigen Tagen ein glückliches Ende fand. Das Objekt der Begierde stand ursprünglich nahe der Prager Straße hinter dem Hotel Königstein. Hier wurde das Werk des sächsischen Bildhauers Wilhelm Landgraf (1913-98) im Jahr 1967 aufgestellt. Landgraf hatte sich schon in der frühen Nachkriegszeit um die Denkmalpflege verdient gemacht, als er zerstörte Bildhauerarbeiten barg.

1996 entwendeten zwei Jugendliche den “Jüngling” und degradierten ihn zum heimischen Handtuchhalter, bis er vollends im Keller landete. Nun hat dann doch das schlechte Gewissen die Oberhand gewonnen: Einer der “Kunsträuber” wollte die sperrige Beute zurückgeben und meldete sich bei der Dresdener Zeitung “Mopo”. Diese vermittelte mit der Stadt und konnte damit die Bronzeplastik glücklich zurückführen. Auch die hinzu gebetene Witwe des Künstlers freute sich über die unverhoffte Wiederbegegnung. Die Stadt nahm den Ausreißer in ihren Fundus auf. Vorerst, denn einen würdigen Platz werde man für den “Stehenden Jüngling” mit Sicherheit bald finden. (kb, 11.11.15)

Wilhelm Landgraf, “Stehender Jüngling” (Bild: Bybbisch94, Christian Gebhardt, CC BY SA 4.0)

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