Die Wurzeln des Lichtspielhauses Schauburg in Schwerin reichen bis ins Jahr 1878 zurück. In der Mecklenburgstraße (damals Kaiser-Wilhelm-Straße) wurde das „Wahlhalla“ – Thalia-Theater und Kegelbahn in einem – errichtet. Bereits 1912 wandelte sich die Anlage zum Kino, zu einem der ersten ihrer Art im Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Der Kinobetrieb lief unter verschiedenen Namen: Lichtkunst-Palast, Apollo-Lichtspiele und – nach einem expressionistischen Umbau von 1928 – als Schauburg. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging der Bau an die Stadt, wurde 1958 und 1983 saniert bzw. umgebaut und nach der Wiedervereinigung an privat verkauft.
1995 stellte man den Kinobetrieb ein, seitdem steht der bau leer und wurde mehrfach weiterverkauft. Der Kinosaal wurde bereits 2021 niedergelegt. Seit wenigen Wochen scheint die Zukunft der verbliebenen Schauburg-Räume (vor allem die Fassade) endgültig besiegelt, denn die verbliebenen Reste wurden zur Straße hin abgesperrt. Ein Gutachten belege, dass Einsturzgefahr bestehe. Daraufhin stimmte die Untere Denkmalschutzbehörde dem Abriss zu, die Denkmaleigenschaften seien damit erloschen. Geplant ist eine Neubebauung des Grundstücks zu Wohnzwecken. (kb, 15.10.25)

Schwerin, Schauburg (Bild: Migebert, CC BY SA 3.0, 2009)
