Berlin hat einige unwirtliche Seiten. Auch der 1984 fertiggestellte Plattenbau an der Memhardstrasse nahe dem Alexanderplatz entspricht nicht den gängigen Schönheitsidealen. Das massive Wohnhaus, entworfen von den Architekten Klaus Bläsing, Lothar Kwasnitza und Klaus Deutschmann, wurde schon als „hässlichstes Gebäude von Berlin“ bezeichnet. Trotzdem erfreut es sich großer Beliebtheit – der Shabby Chic wird in der Bundeshauptstadt ja seit jeher gerne kultiviert. Und auch, wenn der Bau mittlerweile arg heruntergekommen ist, gibt es derzeit keine Abriss- oder Umbaupläne. Und so bleibt die “Memi” eine der letzten Oasen erschwinglichen Wohnens im Zentrum Berlins.
Dass die Fassade des Baus reichlich Raum für Notizen bietet, kann man beim Berlin-Besuch jederzeit leicht erkunden. Doch nun hat jeder auch zuhause die Möglichkeit, Wichtiges und Unwichtiges auf der “Memi” zu hinterlassen: S.Wert-Design, unsere bevorzugte Shoppingadresse, ließ sich von diesem Ostmoderne-Bau zu diesem Notizblock (12 x 8 x 6 cm) inspirieren. “Plattenbauten sind hässlich, aber aus gesellschaftlicher Sicht sind sie auch interessant. Sie sind […] hilfreich”, sagte David Chipperfield 2015 in einem Interview mit der “Welt”. Und niemand wird bestreiten, dass dieser feine “Ostblock” von S.Wert nicht ausgesprochen hilfreich seinn kann! (db, 19.1.17)