Zu Zeiten der DDR entstand ein einziger Kunstmuseumsbau: in Rostock vor 50 Jahren. Bevor das Kulturdenkmal an der Ostsee demnächst zur Sanierung geschlossen wird, widmet man sich dort einem anderen Kultobjekt der DDR: mit der Ausstellung “Palast der Republik. Utopie, Inspiration, Politikum”. Der ostmoderne Vorzeigebau entstand von 1973 bis 1976 auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Stadtschlosses. Hier tagte nicht nur die Volkskammer. Im vielfach untergliederten Raumprogramm – vom Großen Saal über die Restaurants und die Disko im Jugendtreff bis zum Theater und dem Spreebowling – sollte sich vielmehr eine breite Öffentlichkeit bilden und vergnügen.

1990 wurde der Palast der Republik geschlossen und bis 2008 abgerissen. Nun soll an seiner Stelle, im wiedererrichteten Berliner Schloss das Humboldt Forum eröffnet werden. In Rostock zeigt man in der aktuellen Ausstellung Exponate und Kunstwerke, die sich mit dem verlorenen Bauwerk auseinandersetzen – von Künstlern wie Bernhard Heisig, Ronald Paris, Willi Sitte, Werner Tübke. Die Spanne reicht von ehemaligen originalen Ausstattungsstücken bis zu zeitgenössischen künstlerischen Reaktionen auf den Bau und seine Geschichte. (kb, 13.6.19)

Dieter Urbach, Palast der Republik, innen, Lichtshow, 1974 (Silbergelatinepapier, Fotomontage auf Karton, 70 x 100 cm, Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Foto: Kai-Annett Becker)

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