Ein ehemaliger Weltausstellungsbau sichert in Paris seit guten einem Jahrhundert den tourismusrelevanten Romantikfaktor. Doch während wir uns um den Eiffelturm aktuell keine Sorgen machen müssen (ignoriert man einmal Verkitschungsilluminationsorgien), sieht es in Hannover anders aus. Nur 15 Jahre nach der Jahrtausend-Expo stehen viele ehemalige Weltausstellungsbauten im Umbruch.
Es gibt die erfolgreich Beispiele: den Wiederaufbau des Kirchenpavillons in Volkenroda, den Transport der Seilbahn in ein österreichisches Skigebiet, eine Umnutzung vor Ort durch die Hochschule Hannover. Es bleiben viele Leerstände, zugewucherte Gelände, einzelne Brände. So auch der Polnische Pavillon, der sich zunächst als Raum für Überbleibsel der asiatischen Halle, als Restaurant und Kulturverein über die Runden rettete. Doch seit es 2005 im Polnischen Pavillon gebrannt hat, wird über die Zukunft des Baus gestritten. Nach einem mehrjährigen juristischen Hin und Her soll der Pavillon nun Ende August/Anfang September niedergelegt werden. Der städtische Vermarkter “Expo Grund” erhofft sich durch den Abriss auch neue Interessenten für das gesamte Gelände vor den Toren Hannovers. (kb, 22.8.15)
Ein Bild aus besseren Zeiten: der ehemalige Polnische Pavillon auf dem Expo-Gelände in Hannover (Bild: AxelHH, GFDL oder CC BY SA 3.0)