Sie wohnen auf dem Land und können die ständige Ruhe, das Vogelgezwitscher und das Rauschen des Windes nicht mehr ertragen? Dann haben wir was für Sie: In Berlin widmet sich eine Ausstellung dem Klang der Stadtautobahn A100! Kein Witz: Die Klangkünstler Sam Auinger und Hannes Strobl haben die Geräuschkulisse der Schnellstraße in den letzten Jahren intensiv erforscht und in einer Klanginstallation künstlerisch verarbeitet. Sie ist das Herzstück der Ausstellung “A100. Der Klang der Berliner Stadtautobahn”, die sich der Asphalttrasse aus kulturhistorischer, urbanistischer und politischer Perspektive nähert.
Die A100 verbindet in einem Südwestbogen die Bezirke Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte. In den 1950er Jahren auf westberliner Seite begonnen, war sie ursprünglich als Ringautobahn geplant, die die deutsche Wiedervereinigung antizipierte. Als letztere tatsächlich anstand, war das Planungsideal der autogerechten Stadt jedoch bereits verworfen, so dass die Autobahn bis heute kaum mehr als einen Halbkreis beschreibt. Die Ausstellung begreift die Schnellstraße ebenso als Pulsader des städtischen Lebens und Repräsentant eines Fortschrittsversprechens wie als Hassobjekt und Störfaktor im Stadtraum. Sie ist bis zum 1. Juli im CLB Berlin im Aufbau Haus (Prinzenstraße 84.2, Berlin-Kreuzberg) zu sehen. (jr, 11.6.18)