Wo der … nun ja, das Hinterteil der Welt gelegen ist, ist eine oft diskutierte und kaum zu beantwortende Frage. Wo sich das mondiale Gesäß niederlassen würde, scheint dagegen klar. Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein widmet sich mit dem Monobloc der am weitesten verbreiteten Sitzgelegenheit der Welt. Der 1972 von Henry Massonnet 1972 als “Fauteuil 300” entworfene Plastikstuhl findet sich ebenso in deutschen Kleingartenkolonien wie afrikanischen Straßencafés oder an den Stränden der Ägäis. Als schlichtes und erschwingliches Massenprodukt ist er fest im weltweiten kollektiven Gedächtnis verankert, ohne als Designobjekt besondere Prominenz zu beanspruchen.

Die Idee des Monoblocs, also des aus einem einzigen Stück Material gefertigten Stuhls, faszinierte bereits die Gestalter der 1920er Jahre. Während man seinerzeit noch mit verformbaren Metallblechen oder Schichtholz experimentierte, ermöglichte es die aufkommende Kunststofftechnologie ab den 1950er Jahren, Stühle in Guss- oder Pressverfahren in einem einzigen Produktionsschritt zu fertigen. Neben der Geschichte des Monoblocs widmet sich die Ausstellung auch seiner Rezeption und Weiterentwicklung durch andere Designer  wie Fernando und Humberto Campana oder Martino Gamper. Die Schau ist bis zum 9.7.2017 zu sehen. (jr, 30.4.17)

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