Zu Zeiten der Weimarer Republik avancierte das neue Medium Film rasch zum Massenmedium, denn es entsprach dem damaligen Bedürfnis nach Ablenkung von allerlei Krisen und Nöten. Von 1918 bis 1930 wuchs die Zahl der deutschen Lichtspielhäuser auf 5.000. Neben Regiestars wie Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau und Ernst Lubitsch waren es Filmarchitekten wie Otto Hunte, Erich Kettelhut, Hermann Warm und Robert Herlth, die das Kino jener Jahre entscheidend prägten. Nach ihren Entwürfen wurden filmische Räume geschaffen, teils für einzelne Spezialeffekte aufwendige Modelle gefertigt. Nicht selten bot gerade das Kino den Baukünstlern die lang ersehnte Freiheit, kühne Ideen zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund zeigt das Berliner Museum für Architekturzeichnung aktuell Arbeiten von Emil Hasler bis Hans Poelzig. Sie bezeugen verschiedenste Möglichkeiten der filmischen Raumveränderung: Vorhänge, Licht und Schatten, aber auch Treppen und Brücken, schiefe, gebrochene oder im Zickzack verlaufende Linien spielten gekonnt mit der Perspektive des Betrachters. Die Ausstellung “Deutsche Filmarchitektur 1918–1933”, zu der begleitend ein Katalog erscheint, ist noch bis zum 29. Setember 2019 zu sehen in der Berliner Tchoban Foundation/Museum für Architekturzeichnung (Christinenstrasse 18a, 10119 Berlin). (kb, 31.7.19)

Erich Kettelhut, Metropolis, Stadt von oben mit Turm Babel (Bild: Mischtechnik auf Papier, weiß gehöht, 45,4 x 52,5 cm, © Deutsche Kinemathek – Erich Kettelhut Archiv)

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