Im Dezember 1966 verkündete das Landgericht Hagen sein Urteil im Prozess gegen 12 wegen Verbrechen im Vernichtungslager Sobibór Beschuldigte. In Sobibór wurden zwischen Frühjahr 1942 und Oktober 1943 ca. 250.000 Juden in Gaskammern ermordet. Das Lager war eines von drei Vernichtungslagern im von Deutschland besetzten Polen, in denen man insgesamt mindesten 1,7 Millionen jüdische Männer, Frauen und Kinder ermordete.

Annika Wienert untersuchte in ihrer 2015 veröffentlichten kunsthistorischen Doktorarbeit die bauliche Strukturen, die einzig zum Zweck der massenhaften Tötung errichtet wurden: Lagerarchitektur als raumorganisierende Struktur aus Freiflächen und provisorischen Bauten, Zaun, Appellplatz, Baracke und Gaskammer, die permanent um-, aus- und rückgebaut wurde. Am 22. November stellt Wienert in Hagen um 14 Uhr ihre Publikation mit einem Vortrag “Die Architektur der nationalsozialistischen Vernichtungslager” in Hagen (Geschichtsmuseum, Museumsplatz 3) vor. Die Autorin studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Bochum und Krakau. Neben der Arbeit an ihrer Dissertation war sie als freiberufliche Kunstvermittlerin für Museen und Institutionen tätig. Seit Februar 2015 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design der TU München. (kb, 31.10.15)

Wienert, Annika, Das Lager vorstellen. Die Architektur der nationalsozialistischen Vernichtungslager, Neofelis-Verlag, Berlin 2015, 302 Seiten, Softcover, 15 x 21 cm, ISBN 978-3-95808-013-3.

Plan des Vernichtungslagers Sobibór als Beweismittel während des Prozesses im Landgericht Hagen 1965-1966 (Copyright: Stadtarchiv Hagen)

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