Das Bauhaus-Jubiläum liegt nun eine angemessene Karenzzeit von bald zwei Jahren zurück, sodass man sich der klassischen Moderne allmählich wieder mit Freude – und frei von Überdruss – widmen kann. In Bayern etwa finden sich zahlreiche Bauten jener Ära: Überall im Land entstanden in den 1920er und 1930er Jahren Wohnsiedlungen, Postbauten, Kirchen und andere Gebäude in neuem Stil. Das gerade erschienene Buch „Bauhaus in Bayern – Eine fotografische Reise durch die klassische Moderne“ von Kaija Voss und Jean Molitor ist die erste Gesamtschau der Bauhaus-Architektur, der Bayerischen Postbauschule sowie der von ihnen inspirierten jüngeren Bauten. Das erklärt unter anderem die Anwesenheit von Walter Gropius’ 1970 fertiggestellten Rosenthal-Werk in Amberg. Auch das in einem Akt des Vandalismus 2020/21 abgerissene Verstärkeramt Kochel (1927) ist noch einmal zu sehen, dazu etliche weitere Bauten der 1920er bis 1950er Jahre. Die beigefügten Adressen der beschriebenen Objekte machen das Buch zum feinen Reisebegleiter durchs Bayernland.

Passend zur Bucherscheinung im be.bra Verlag startet heute die zugehörige Ausstellung „Bauhaus in Bayern“ in der Architekturgalerie München. Hier sind die großformatigen Schwarz-Weiß-Fotos des Moderne-Weltreisenden Jean Molitor zu sehen: in einer Auswahl, welche die ganze Bandbreite der Stilrichtung in Bayern darstellt. Von ihren Anfängen, bei denen sich moderne Elemente und neue Materialien mit Traditionellem verbanden, über die Postschul- und Siedlungsbeispiele bis zum architektonischen Erbe in der Nachkriegsmoderne und dem heutigen Bauen. Die Schau ist bis zum 17. Juli zu sehen; wer kurzfristig zur Eröffnungsveranstaltung heute(!) um 18.00 Uhr in der Architekturgalerie im Kunstareal kommen möchte, sollte es über die Anmeldung via doodle versuchen. Es sprechen Winfried Nerdinger, Nicola Borgmann sowie die Herausgeber Kaija Voss und Jean Molitor. (db, 14.6.21)

München, Paketpost Arnulfstraße (Bild: Jean Molitor/Be.bra Verlag)

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