Ohne diese Fotos könnte man glauben, es hätte sie nie gegeben. Mit bislang unbeachtet gebliebenen Aufnahmen macht sich Claudia Schubert auf Spurensuche nach einer Barackensiedlung. Die Behelfsheimat am Rand des hessischen Dorfs Niederscheld hat ihre Wurzeln in den Jahren des Zweiten Weltkriegs. Zunächst siedelten hier Zwangsarbeiter des nahen Industriegebiets, dann “Vertriebene” aus den Ostgebieten, dann Gastarbeiter aus Südosteuropa. Ihre Lebensläufe spiegeln damit die Umbrüche der deutschen Kriegs- und Nachkriegsjahre.

Schubert konnte für ihre Publikation im Marburger Jonas-Verlag auf die Fotografien des ehemaligen Bewohners Erwin Heidenreich zurückgreifen. Von 1950 bis 1952 lebte er in der Barackensiedlung und fing mit der Kamera das Alltagsleben ein: private Momente, Freunde und Nachbarn. Von vielen der hier  abgelichteten Personen dürfte es keine weiteren Fotografien geben. Vor allem mit diesen seltenen Lichtbildern gelingt es Schubert, ein einzigartiges Zeitbild zusammenzusetzen. (kb, 22.10.14)

Schubert, Claudia, Die Barackensiedlung Lützelbach Niederscheld. Ein Erinnerungsbuch, Jonas-Verlag, Marburg 2013, broschiert, 80 Seiten, 48 Abbildungen, ISBN 978-3-89445-483-8.

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