Sie gilt als das letzte vollständig erhaltene Exemplar ihrer Art: St. Stefan, malerisch gelegen am Ufer des Goldenen Horns, wird nicht umsonst Eiserne Kirche genannt. Ihr Tragwerk wurde aus Stahl, ihre Außenhaut aus Gusseisenplatten zusammengefügt – für 1896/97 ein höchst modernes Verfahren. Die vorfabrizierten Bauteile kamen aus Wien, um in Istanbul mit Erlaubnis des osmanischen Sultans für die bulgarisch-orthodoxe Gemeinde eine neue Kirche zu errichten. Der hölzerne Vorgängerbau war gerade abgebrannt, da erschien das Material Metall verlockend feuerfest. Mit den Jahren erwies sich dann eher das Wasser als Feind der Konstruktion: Rost nagte am Kirchenbau.

Die seit biblischen sieben Jahren laufende Restaurierung ist nicht billig. Und hier kommt, man mag es mögen oder nicht, Recep Tayyip Erdogan ins Spiel. Noch als Bürgermeister von Istanbul fädelte er das Projekt als Tauschgeschäft ein: In Bulgarien wird die Dschumaja-Moschee (Freitagsmoschee) von Plowdiw wiederaufgebaut. Im Gegenzug unterstützt die türkische Regierung die Renovierung der Eisernen Kirche. Nach Presseberichten zahlt die Stadt Istanbul rund vier Millionen US-Dollar, die Bulgaren übernahmen rund 250.000 US-Dollar. Anfang Januar 2018 soll der frisch sanierte Bau feierlich wiedereingeweiht werden. (kb, 25.12.17)

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