Second Cities – das sind laut der neuen Monografie von Thomas Höpel die Städte, die zwar nicht den Status einer Kapitale für sich beanspruchen können, aber als bedeutende Metropolen einen besonderen nationalen Rang inne haben – direkt hinter der Hauptstadt. Im 20. Jahrhundert versuchten entsprechende Städte vermehrt, ihre Bedeutung durch eine spezifische städtische Kulturpolitik zu untermauern. Höpel untersucht fünf solcher Metropolen in vergleichender Perspektive.
Im Einzelnen handelt es sich um Frankfurt am Main, Leipzig, Birmingham, Lyon und Krakau. Die Städte verbindet eine Ausweitung und Differenzierung der kommunalen Kulturpolitik, die stets in enger Wechselwirkung zu (kultur)politischen Entwicklungen auf der nationalen Ebene stand. Das Buch identifiziert die historischen Prozesse, städtischen Protagonisten und staatlichen Akteure, die zur Herausbildung der jeweils spezifischen urbanen Kultur maßgeblich waren. Dabei zeichnen sich neben stadthistorischen Charakteristika auch Gemeinsamkeiten ab, welche die fünf Second Cities über längere Zeiträume und politische Systemgrenzen hinweg verbinden. (jr, 19.9.17)