Irgendwie war ja jeder dabei, als Christo den Reichstag verhüllte. Das Happening liegt nun auch schon zwanzig Jahre zurück und hat es ins Museum geschafft: Der verhüllte Wallot-Bau ist in der Ausstellung “Berliner Projekte. Architekturzeichnungen 1920-1990” auf einer bettuchgroßen, 1977 im Büro des Künstlers entstandenen Collage abgebildet. Generell ist der Reichstag eines der zentralen Objekte der Schau, die noch bis zum 25. Juni in der Tchoban Foundation (Museum für Architekturzeichnung, Christinenstraße 18a, Berlin) zu sehen ist: Ebenso hängen hier Studien von Gottfried Böhm und Zeichnungen von Helmut Jacoby für Lord Norman Foster zum Gebäude.

Doch nicht nur die Ära der Wiedervereinigung ist präsent. 33 kunstvolle Entwürfe, von Hans Poelzigs Großem Schauspielhaus (1918-20) über O.M. Ungers prä-postmoderne Entwürfe fürs Kulturforum (1965) bis zu Alvaro Siza Vieiras Wohnhausskizzen für die IBA 1987 sind zu sehen. Alle diese Entwürfe dessen, was geworden ist und hätte werden können, stammen aus dem Deutschen Architekturmuseum Frankfurt (DAM). Die Architektenzeichnung sei ein aussterbendes Genre und „genauso ins Digitale abgewandert wie die ganze Phase der Ausführungsplanung“, bedauert der ehemalige DAM-Vize Wolfgang Voigt im Katalog. Im der Berliner Ausstellung wird dieser Kunstform noch einmal würdevoll gehuldigt. (db, 13.3.17)

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