Wäre es nicht so niederschmetternd wäre es längst langweilig, schon wieder über einen drohenden Abriss in Hamburg zu berichten: Deutschlandhaus, City-Höfe, Allianz-Haus, Postpyramide, Hermes-Hochhaus, Sternbrücke, BP-Zentrale und wohl bald auch Cremon-Brücke, Köhlbrandbrücke, Commerzbankhaus und die Postbank-Zentrale stehen auf der endlos langen Verlustliste. In der Hansestadt wird das architektonische Erbe so gründlich wie derzeit nirgendwo anders zerstört. Da kann man ja gleich da hingehen, wo´s wehtut – die Menschen sind es mittlerweile ja gewohnt. Kaum anders erklären lässen sie die Pläne, das Café Seeterrassen im Park “Planten und Blomen” abzureißen – zugunsten eines “Neubaus mit einer zeitgemäßen gastronomischen Nutzung”, so der für die Immobilie zuständige Hamburger Messe-Geschäftsführer Bernd Aufderheide.

Eröffnet wurden die Seeterrassen zur IGA 1953, Architekt war Ferdinand Streb (1907-1970), der auch am Projekt Grindelhochhäuser mitwirkte. Die Hamburger Springer-Zentrale und der berühmte Alsterpavillon zählen ebenfalls zu seinen Werken. Nicht nur den Seeterrassen droht nun die Spitzhacke, die von Streb entworfene Villa von Berthold Beitz in Essen ist auch zum Abriss freigegeben. Während hier Rettung zu spät kommt, kann man für die Seeterrassen noch die Stimme erheben – und digital gegen die Zerstörung des sanierungsbedürftigen Kleinods unterschreiben: Seit gestern ist eine Petition zum Erhalt der Seeterrassen online: bitte hier klicken. (db, 8.7.20)

Hamburg, Seeterrassen (Bild: Horst Gottfried, CC BY NC ND 2.0, 2019, via flickr.com)

Hamburg, Seeterrassen (Bilder: Titelmotiv: Bestand Streb/Hamburgisches Architekturarchiv; unten: © Horst Gottfried, CC BY NC ND 2.0, 2019, via flickr.com)

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