Hier war einmal eine Wandmalerei zu sehen (Bild: Martin Maleschka)
In Eisenhüttenstadt hat die Zukunft einer Traditionswirtschaft begonnen: Es geht um das Hähncheneck in der Lindenallee, in dem lange ebensolche über den Tresen gingen. Bis Anfang 2016 wurde der denkmalgeschützte Bau der Ostmoderne saniert. Dabei sollten die Wandmalereien erhalten bleiben. Sie zeigen eine stilisierte industrielle Landschaft mit Schiffen und Kran. Der nachkriegsmoderne Wandschmuck trägt die Signatur “Grunemann 1962”, wahrscheinlich der Maler Rudolf Grunemann (1906-81), der u. a. 1955 die Wandbilder am Lichtspieltheater der Jugend in Frankfurt/Oder schuf. Das Eisenhüttenstadter Motiv soll, so berichtete im Herbst 2015 noch die Märkische Onlinezeitung, nach den Arbeiten mit einer durchsichtigen Platte geschützt werden.
Inzwischen ist die “Bäckerei Dreißig” mit einer Verkaufsstelle in die traditionsreichen Gastronomieräume eingezogen. Gegenüber der “Märkischen Online-Zeitung” versprach Anke Daßdorff, Verkaufsleiterin für die drei Eisenhüttenstädter Filialen, noch im Frühjahr 2016: “Es wird ganz anders. Sehr, sehr modern.” Was das nun im Detail bedeutet, zeigt Martin Maleschka, der seit Jahren die Veränderungen seiner Heimatstadt mit der Kamera und in Ausstellungen einfängt: Die Wandmalerei ist heute (reversibel?) hinter einer undurchsichtigen Abdeckung mit Firmenlogo verborgen. Damit die Ostmoderne nicht beim Brötchengenuss stört? (kb, 23.8.16)
So viel Ostmoderne war noch während der Sanierung zu sehen (Bild: Martin Maleschka)