Mitten in Dresden, zwischen dem Pirnaischen Platz und dem Georgsplatz, nahe Altstadt und “Großer Garten” entstand bis 1974 eine moderne Forschungs- und Produktionsfläche: das Robotron-Gelände. Ursprünglich für acht verschiedene Forschungseinrichtungen konzipiert, wurde das Areal zuletzt ganz vom Computerproduzenten Robotron genutzt. Die Planung übernahm ein Architekturkollektiv unter Axel Magdeburg (mit Werner Schmidt), die Betonformsteine entwarf Friedrich Kracht, den Vorplatz gestalteten Günther Krätzschmar und Leonie Wirth. Nachdem sich auf dem Gelände nach 1989 verschiedene Kleinbetriebe eingemietet hatten – und die Freiflächen gerne von den Dresdener Skatern genutzt wurden -, liegt das Areal nun seit Ende 2014 im Eigentum eines Kasseler IMMOVATION-Unternehmensgruppe.
Die von IMMOVATION eigens für Dresden gegründete Projektgesellschaft Immokles AG will die Fläche bis auf wenige Relikte – den Bürokomplex an der Ecke St. Petersburger/Grunaer Straße – beräumen und als Wohnanlage “Lingner Altstadtgarten” neu bebauen. Auf den 98.000 Quadratmetern-Fläche sollen rund 2.500 Wohnungen entstehen, so zumindest die Vorplanung des Frankfurter Architekturbüros Christoph Mäckler. IMMOVATION sieht sich hier als kompetente: Nach ähnlichen Großprojekten in Stuttgart oder Kassel habe man bewiesen, dass man “über das Know-how verfügt, denkmalgeschützte Industrie-Areale sowie brachliegende Grundstücke erfolgreich zu revitalisieren.” Wer also noch einen Blick auf das Robotron-Gelände und seine charmanten Fassadengestaltungen werfen möchte, sollte rasch in den Zug steigen – oder sich durch die dankenswert ausführliche Online-Dokumentation auf “das-neue-dresden.de” klicken. (kb, 10.9.15)
Dresden, Robotron-Gelände (Bild: Kolossos, GFDL oder CC BY 3.0)