In diesen Tagen kursiert via Facebook eine Ebay-Kleinanzeige der ostmodernen Art: “Betonplatten vom DDR Plattenbau zum Haus- Garagen o. Hallenbau” zu verkaufen. Im sächsischen Plauen warten 81 Seitenteile und 26 Deckenplatten auf einen neuen Besitzer. (Ein Kran kann gegen Aufpreis organisiert werden.)

Durch den medialen Nachhall auf das eigentlich schon länger bestehende Angebot sind nun auch Fachleute auf den Betonfund aufmerksam geworden. Kevin Schachtschnabel, Heimatforscher und seinerzeit Bauingenieur bei VEB Hochbauprojektierung Plauen, schlug bei moderneREGIONAL Alarm: “Heute können Sie das gar nicht mehr in dieser Qualität fabrizieren”, fehlten doch inzwischen Produktionsstraßen und Know-how. Daher müsse man frühzeitig Plattenbau-Ersatzteile sichern, wie es sich seit den 1980er Jahren etwa im Fachwerkbau bewährt hat. Schachtschnabel denkt mit Engagierten über die Gründung einer Initiative nach, um einen “Ausverkauf” ostmoderner Kulturzeugnisse zu verhindern. Die Pressestelle der sächsischen Denkmalpflege äußerte sich gegenüber moderneREGIONAL verhalten: Mit der Demontage und Einlagerung bereits geschützter Systembauten habe man (sh. Dresden) leider schon Erfahrung. Aber ob hier der Status eines “mobilen Denkmals” begründbar sei? Das Schicksal des sächsischen Plattendepots scheint also weiter ungewiss. Bis dahin bleibt es wohl der effektivste Weg, die bereits “zusammengesetzten” Plattenbauten in Ehren zu halten … (kb, 1.4.17)

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.