2014 feierte mit Halle-Neustadt ein Meilenstein des DDR-Wohnungsbaus sein 50-jähriges Jubiläum. Die Plattenbaugroßsiedlung wurde 1954 auf Geheiß des Politbüros als “Stadt der Chemiearbeiter” gegründet und entwickelte sich zum Sinnbild der sozialistischen Stadt nach DDR-Verständnis. Nun könnte Halle der ostdeutschen Nachkriegsarchitektur ein dauerhaftes Denkmal setzen: Im Stadtrat machen sich die Fraktionen Die Linke/Die Partei und die SPD für ein Ostmoderne-Denkmal stark. Ein erster Entwurf wurde dem städtischen Gestaltungsbeirat übergeben.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Neustadt-Jubiläum war auf dem Marktplatz ein Vorbote eines solchen Denkmals zu besichtigen. Zwei Monate wies hier eine prominent platzierte Hyperbolische Paraboloid-Schale aus Beton auf den Geburtstag hin. Die sogenannten HP-Schalen kamen in DDR-Zeiten z. B. beim Bau von Turnhallen oder Kindergärten zum Einsatz. Sie wurde vom Hallenser Architekten Herbert Müller entwickelt. Möglicherweise wird die Schale in das geplante Ostmoderne-Denkmal einbezogen: Der Entwurf sieht sie als Mittelpunkt eines überdimensionalen Kubus (10 x 10 x 10 m) vor. (jr, 27.2.15)